Kategorie: Erlebnisberichte Nava Disa
Erlebnisbericht von Steffen
Lieber Han Shan,
anbei meine Erfahrung beim Schweige-Retreat.
Im Juli 2019 besuchte ich nach 2017 zum zweiten Mal Nava Disa. Das erste Mal war eine sehr intensive Erfahrung, was mir sehr geholfen hat, dass ich ohne Erwartungen nach Thailand flog.
So war es auch diesmal, mit dem kleinen Unterschied, dass das Nava Disa Retrat Center mittlerweile ein Schweige-Retreat ist. Da kommen dann doch schon mal Gedanken, wie das wohl so wird etc. - denken, denken, denken...
Ich ließ mich komplett darauf ein und wollte einfach praktizieren - das war mein Beweggrund überhaupt: Praktizieren.
So war es dann auch. Die Praktizierung stand im Mittelpunkt.
Durch die täglichen festen Zeiten für die gemeinsame Praktizierung und die Mahlzeiten, kann man sich voll und ganz auf das Praktizieren einlassen. Anfangs war das Gefühl nicht zu reden ungewohnt, das legte sich aber schnell und mir gefiel es. Was mich verwunderte, da ich ja ansonsten gerne rede.
Man erkennt, was man im Moment sagen wollte, aber man spricht ja nicht. Das war eine sehr schöne Erfahrung, weil ich auch erkannte, dass es oft nutzlos gewesen wäre, was ich gesagt hätte.
Im Alltag angekommen (Mittlerweile sind 5 Wochen vergangen nach meiner Rückkehr), gab es immer mal wieder Situationen, in denen ich schwieg, anstatt zu reden - und das war und ist gut so. Auch meiner Frau ist die Veränderung positiv aufgefallen.
Natürlich gibt es auch immer noch die anderen Momente, aber es fällt einem auf, dass man etwas gesagt hat und dass es nicht nötig war. Also insgesamt war das Schweigen eine sehr intensive, ja auch schöne Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin und die auch meinen Alltag bereichert.
Voraussetzung dafür ist meines Erachtens allerdings, dass man das Praktizieren in den Mittelpunkt seines Retreat-Besuches stellt - ohne wenn und aber. Ich selbst hab jeden Tag zwischen 6 und 8 Stunden praktiziert.
Herzliche Grüße
Steffen
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