Kategorie: Erlebnisberichte Nava Disa

Nava Disa

Mein Aufenthalt in Nava Disa liegt nun fast genau 2 Jahre zurück.
Ich habe diese Zeit mit allen Fasern meines Seins aufgesogen ohne zu wissen, was da wirklich mit mir passiert. Ich wusste nur, hier bist Du jetzt gerade am richtigen Platz.

Es tat mir unendlich gut, vom Aufwachen bis zum Schlafengehen, ja sogar die ganze Nacht hindurch in die Natur eingebettet zu sein.
Ich lebte in einer Waldhütte, morgens weckte mich die aufgehende Sonne und abends sagte mir ein kleiner Gecko gute Nacht.

Heute spüre ich, dass damals etwas Wesentliches in mir vorgegangen ist, dass ein Same gelegt wurde. In den ungefähr 5 Wochen in dieser besonderen Atmosphäre und Energie erkannte ich, dass "mein" konditionierter Verstand, aus dem sich das Ego so kräftig nährt, mir eigentlich gar nicht wohlgesonnen ist. Egal, was ich tue, wie ich mich verhalte, ihm kann ich es nie Recht machen.
Diese Erkenntnis nahm ich mit nach Hause und damit krempelte sich langsam, aber sicher mein Leben bis ins Physische hinein um.

In den letzten 2 Jahren lernte ich immer mehr, was es heißt, zu mir zu stehen und loszulassen, die trügerischen und sich ständig einschleichenden und einschmeichelnden Gedanken und Gefühle als das zu erkennen, was sie sind: Illusionen. Vergängliche, aber manchmal sehr hartnäckige Ablenkungen vom Wesentlichen, das nicht wertet und das ich einfach nicht benennen kann.

Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Reise machen durfte, dass es diesen Ort gibt, der mir die Möglichkeit gab, mich mir selbst auszusetzen. Und das war nur möglich, weil ich wusste, dass Han Shan mir die Hand reichen würde, sollte ich fürchten im Morast unterzugehen.

Danke!
 



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